Impressum, Urheberrecht & Datenschutz  ·  28.03.2024

21.01.2010 - Von Karatu nach Kondoa


Auf Rough Roads durch das zentrale Hochland Tansanias

Heute müssen wir uns leider von Humphrey verabschieden, es hat unglaublich viel Spaß mit ihm gemacht. Wir werden uns bestimmt wiedersehen. Der Norden Tansanias hat so viel zu bieten, dass man leicht vergisst weiter Richtung Süden zu fahren. Zur Erinnerung, wir befinden uns zur Zeit noch nördlich von Mombasa und unser Ziel heißt weiterhin Kapstadt in Südafrika. Für die nächsten Tage haben wir uns die Strecke von Karatu nach Kondoa vorgenommen. Von dort aus geht es weiter nach Dodoma in die Hauptstadt Tansanias. Die gesamte Strecke wird als unbefestigte Rough Road oder Bumping Road ausgewiesen.
Mit gemischten Gefühlen nehmen wir die 450 km lange Strecke in Angriff.


Hit the road

Für die 450 km bis Dodama kalkulieren wir 2 Tage ein. In dem Dorf Makuyuni beginnt die Staubpiste. Humphrey berichtete uns im Vorfeld von Bauarbeiten in diesem Abschnitt. Wir finden eine relativ gute und befestigte Piste vor, die in ihren Ausmaßen an den Kölner Autobahnring erinnert. Teilweise sind Spitzengeschwindigkeiten bis zu 80 km/h möglich und wir ziehen lange weiße Staubfahnen hinter uns her. Kurz vor Babti ändert sich der Zustand der Strecke radikal. Hier enden die Ausbauarbeiten. Auswaschungen durch Regen und loses Geröll zwingen uns zur Geschwindigkeitsreduzierung. Wir bewegen uns ausschließlich mit 30-40 km/h im 2. und 3. Gang. Die Piste windet sich steil bergauf und bergab und wir bewegen uns auf dem losen Untergrund wie auf Eiern. Gegen Mittag erreichen wir Babati und stärken uns mit Pommes und Cola. Noch 100 km bis Kondoa.


Die Hölle ist eine Piste aus Tiefsand

Der schlechte Zustand der Piste bleibt uns nach dem Verlassen Babatis erhalten. Teilweise werden wir von Sandpassagen überrascht, in denen die schweren Motorräder beginnen unruhig zu werden. Hinter Kolo ca. 20 km vor Kondoa treffen wir auf eingespurten Tiefsand. Bis zu einem halben Meter tief, bleiben uns nur die durch die Jeeps produzierten Spuren. Über mehrere Kilometer gestaltet sich das ganze zu einem Drahtseilakt und wir versuchen mit äußerster Konzentration unsere Spur zu halten. Plötzlich verläuft sich das Vorderrad von Dirk und er stürzt, zum Glück weich aufgefangen vom Tiefsand. Nix Passiert!
Wir brauchen für die letzten 20 km über 2 Stunden! Total abgekämpft und eingekocht von der afrikanischen Hitze kommen wir am Abend in Kondoa an. Wir übernachten in einem einfachen Hotel mit saftigen Zimmerpreisen bei schlechter Ausstattung. Nach dem Essen sitzen wir noch im Hof um unsere Motorräder und löten uns zur Belohnung für die Tiefsandbezwingung einige Kilimanjaro-Biere rein.



Mehr Bilder gibt es hier




© 2010 · Christoph Schlieper & Dirk Steiling