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02.02.2010 - Von Nkhata Bay nach Lilongwe


Heute geht es nach Lilongwe. Die 430km entfernte Hauptstadt von Malawi ist unser nächstes Etappenziel. Wir haben uns für die Strecke entlang des Malawi Sees entschieden, da in den Bergen des Hinterlandes schwere Gewitter aufgezogen sind. Gegen 10.00h treffen wir uns mit Helmut am Gefängnis von Nkhata Bay. In diesem Knast müssen derzeit 185 Leute einsitzen. Die Wärterin hat am Tag zuvor Helmut einen kleinen Einblick ins Innere gestattet. Die Zustände im Knast hier in Afrika unterscheiden sich deutlich von denen in Deutschland. Die Insassen schlafen in engen Gemeinschaftszellen auf dem Boden. Die Menschen liegen so eng nebeneinander, dass jede Stunde der Wärter mit der Trillerpfeife die Anweisung zum umdrehen gibt. Ab sofort sind wir ganz artig und halten uns konsequent an die Verkehrsregeln.


Wir verlassen Nkhata Bay in Richtung Süden und gondeln entlang der kurvenreichen Küstenstraße. Aufgrund der starken Regenfälle in der Nacht zuvor ist es heute deutlich kühler. Wir durchqueren ein großes Waldgebiet in dem Kautschuk geerntet wird. Am Straßenrand titschen fliegende Händler Fußbälle aus Kautschukfäden auf die Fahrbahn und bieten diese zum Kauf an. Gegen Mittag nimmt die Hitze zu und wir legen in Nhkotakota eine kurze Rast ein. Im Supermarkt versorgen wir uns mit Käse, Brot und Cola. Frisch gestärkt passieren wir einen kleinen See, der sich aufgrund der durch die Regenzeit eingespülten Sedimente tiefrot gefärbt hat. Ein skurriler Anblick, der an eine Landschaft auf dem Mars erinnert


Nach 300 km verlassen wir die Küstenstraße und es geht wieder in die Berge. 20km vor Lilongwe quält sich Oliver aus Hamburg auf seinem vollgepacktem Fahrrad den Berg rauf.
Wir treffen ihn am Abend im Backpacker Hostel in Lilongwe. Er ist seit 9 Monaten in Afrika unterwegs und hat bei einem kühlen Hellen so manche Knallergeschichte parat. Die Wüstenpiste in Kenia hat er beispielsweise auf einem Truck hinter sich gebracht, weil er ansonsten für die 500km 12! Tage benötigt hätte. Und das in unsicherem Gebiet! Dagegen ist unsere Tour ein Sonntagsnachmittag Spaziergang



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© 2010 · Christoph Schlieper & Dirk Steiling