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10.02.2010 - Von Lusaka nach Livingstone


Immer noch beeindruckt von den erlebten Fußballgeschichten quälen wir uns durch den hektischen Verkehr Lusakas bei unerträglicher Hitze. Eine zweispurige Stadtautobahn führt uns heraus aus dem Moloch und wir geben kräftig Gas, damit der Wind unseren Schweiß trocknet. Wie sich herausstellt ein fataler Fehler, denn wir brettern in eine Polizeikontrolle und mit Schrecken sehe ich ein Radarmessgerät neben einem Police Officer stehen. Helmut nimmt sich ihm sofort an und redet auf ihn ein. Das ist unsere erste Polizeikontrolle seit Monaten in Afrika und wir sind Journalisten, die Berichte in namhaften Zeitschriften über Afrika schreiben. Ihr wollt doch keine negativen Schlagzeilen über die sambische Polizei produzieren, redet unser Präses auf ihn ein. Völlig entnervt winkt der Officer uns weiter, puh Glück gehabt. Die Strafen für Geschwindigkeitsüberschreitungen sind in Sambia empfindlich teuer. Die Reise geht weiter und führt uns durch ein kleines Städtchen mit einem Bahnübergang. Vor mir sind viele stinkende qualmende Trucks, die langsam über die Gleise rollen und ich nutze natürlich die Gelegenheit diese rußenden Vehicle hinter mir zu lassen. Der nächste Fehler, wie sich herausstellt. Einige hundert Meter weiter stoppt uns wieder ein Police Officer. Mir geht der Hut hoch, Christoph und Helmut halten hinter mir an. Diesmal sehen wir uns vier Beamten gegenüber und Christoph und ich versuchen die Angelegenheit zu klären. Ein Beamter zeigt uns die Schneise, wodurch sie den Bahnübergang wunderbar einsehen können und eine grimmig dreinschauende Beamtin fügt resolut hinzu, dass kostet 270 000 Kwacha each. Das entspricht knapp 50 Euro. Wir spüren gleich, jetzt wird es schwieriger. Wir versuchen mittels unserer Fußballgeschichte um Chris Katongo, dem Football House und Herven Renard die Beamten zu zähmen. Unser Problem ist die Beamtin, sie ist wohl kein Fußballfan. Bis der Chef der Beamten auf sie einredet. Mit noch grimmigerer Miene sagt sie zu uns, 65 000 Kwacha. Wir schlagen ein und fordern eine Quittung, worauf sich die Miene der Frau noch mehr verzerrt. Nach halbstündigem Schreibkram können wir endlich weiter fahren und schaffen es tatsächlich ohne weitere Polizeikontrolle bis Monze, wo wir einen wunderschönen Campsite finden.





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© 2010 · Christoph Schlieper & Dirk Steiling