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24.02.2010 - Von Windhoek zur Spitzkoppe


Windhoek

Ein saftiges Steak, selbstgemachter Nudelsalat und frischen Salat mit delikatem Dressing serviert uns Daniel am letzten Abend in seinem Guesthouse, seine Frau erzählt uns viel über die politische Lage in ihrem Heimatland Namibia und dem Nachbarland Angola. Jedes Jahr reisen circa eine Millionen Angolaner in die Hauptstadt Namibias, um die hervorragende medizinische Versorgung zu nutzen. Angola ist reich an Bodenschätzen, doch die Infrastruktur, das Bildungssystem und die medizinische Versorgung lässt mehr als zu wünschen übrig. Daniel sagt, wenn du in Angola eine Eisenstange in den Boden rammst, hast du entweder Öl, Diamanten oder Kupfer an der Spitze. Leider profitieren, wie in Afrika üblich, nur Einzelne von diesem Reichtum. Namibia war zuletzt bis zur Unabhängigkeit 1989 von Südafrika annektiert. In dieser Zeit haben die Südafrikaner für afrikanische Verhältnisse eine sehr gute Infrastruktur geschaffen, aber leider auch die Apartheid verschärft. Uns zeigt sich heute ein Bild Namibias der krassen Gegensätze, die Farbigen leben in sehr armen Verhältnissen auf dem Land und in den Vorstädten und die wohlhabenden Weißen in den Städten. Ein symbolisches Bild ist häufig zu sehen, wenn uns ein Pick Up auf den Straßen überholt. Der Fahrer ist weiß, der Beifahrer ist sein Hund und auf der Ladefläche sitzen farbige junge Frauen und Männer. Die Apartheid ist meiner Ansicht nach immer noch nicht ausgestanden.


Sam Nujoma Stadion

Nun gut, wir führen heute unsere Reise fort und haben das Ziel am Fuße der Spitzkoppe in der namibischen Wüste unser Zelt aufzuschlagen. Doch bevor wir Windhoek in westlicher Richtung verlassen, entdecken wir einen Wegweiser zu einem Football Stadium. Christoph und ich fahren zum Stadium und parken unsere Motorräder zwischen Haupt- und Westtribüne. Ich stelle mich der Stadium Managerin vor und gestehe ihr unsere Verbundenheit zum afrikanischen Fußball. Und schon schlägt sie uns eine Stadionbesichtigung vor. Das Sam Nujoma Stadium fasst 10400 Zuschauer, wirkt jedoch wesentlich größer. Sehr wahrscheinlich hat jeder Zuschauer noch Platz für eine Kühltasche neben sich. Wir werden durch die Katakomben, die Umkleideräume und die VIP Lounge geführt. Zahlreiche Bilder belegen den Besuch von Berlins Oberbürgermeister Klaus Wowereit, der den U 17 Nationalmannschaftskickern einen Hertha Ball überreicht. Ich ärgere mich darüber, dass wir nicht mehrere Arminen Bälle mitgenommen haben, so würden vielleicht die Balljungs neben dem Berliner Oberbürgermeister hängen. Wir bedanken uns für die nette Stadionbesichtigung und machen uns weiter auf den Weg.


Hans

Die B1 führt uns über Okahandja und Usakos zum Abzweig, der uns über eine Wellblech- Staubpiste durch die Busch- und Baumsavanne zum Matterhorn Namibias führt. Mal wieder im Stehen genießen wir die Fahrt durch diese atemberaubende Landschaft und haben dabei die große und kleine Spitzkoppe fest im Blick. Nach 30 km Piste erreichen wir das Damara Örtchen Grootspitskop, einer Ansammlung von Wellblechhütten. Hier ist der Eingang zum unter Naturschutz stehenden Gebiet und zu einem Campsite. Im Ort decken wir uns mit Eß- und Trinkbarem ein und verabreden uns mit Eddy, einem Spitzkoppe Guide, für den morgigen Tag. Der durchaus coole Campsite Wärter Hans öffnet uns die Schranke und wir können uns ein Plätzchen inmitten der unglaublich bizarren Felsenlandschaft suchen. Yippy Yeah, so haben wir uns das vorgestellt!!



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© 2010 · Christoph Schlieper & Dirk Steiling