| Die Nacht war, wie in der Wüste üblich, kühl und ohne Geräusche, nur ein kleines fleißiges Nagetier hat mir die Nachtruhe geraubt. Morgens steigen die Temperaturen rasch an, nachdem die Sonne unseren Hausfelsen überschauen kann. Nach dem Frühstück steht Eddy bereit, um uns die bekannteste Stelle an der Spitzkoppe zu zeigen, Bushmans Paradise. Der einstündige Fußmarsch in einer mittlerweile unerträglichen Hitze führt uns zum Felsen, wo wir uns an einer verankerten Kette den glatterodierten Felsen hochziehen. Oben befinden sich urplötzlich in einer sattgrünen Felsarena Blutfruchtbäume, Akazien und Buschwerk. Hier hatten die San ihr Lager aufgeschlagen, weil sie vom erhöhten Standpunkt gut beobachten konnten, wann und wohin das Wild zog, das sie jagten. An einigen geschützten und versteckten Überhängen sind Felszeichnungen zu entdecken, die von den Buschleuten vor 2000 bis 3000 Jahren gezeichnet wurden. Eddy erläutert uns mit viel Engagement die Geschichte und Rituale seiner Vorfahren. Auf dem Heimweg beeilen wir uns, weil der Planet uns das Hirn wegbrennt und schließlich finden wir Schatten in der Campsite Bar. Eddy erzählt uns von seinen dreijährigen Zwillingen und seiner Familie und später zeigt er uns seine Wellblechhütte, in der sie leben. Das ein intelligenter Mann, der einen richtig guten Job macht, in solchen Verhältnissen leben muß, unterstreicht noch mal die Ungerechtigkeit in diesem Land. Das Trinkgeld für Eddy fällt deutlich höher aus. Abends genießen Christoph und ich die Stille der Wüste bei selbstgekühltem Bier..... |
